Die Autobauer Daimler und BMW profitieren mit Sondergewinnen in Milliardenhöhe von der Steuerreform des US-Präsidenten Donald Trump - noch bevor diese überhaupt in Kraft tritt. Weil der Steuersatz für Unternehmen ab 2018 von bisher 35 auf 21 Prozent sinkt, haben sowohl Daimler als auch Rivale BMW die bereits in der Bilanz berücksichtigten künftigen Steuerforderungen und -verbindlichkeiten neu bewertet. Das Resultat: Für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2017 wird der Konzerngewinn deutlich höher ausfallen als bisher angenommen, wie Daimler und BMW nur wenige Stunden nach der Unterzeichnung der Trumpschen Steuerreform mitteilten.
"Hieraus wird sich ein Steuerertrag von voraussichtlich 1,7 Milliarden Euro ergeben, der das Konzernergebnis des Jahres 2017 entsprechend erhöht", hieß es bei Daimler in Stuttgart. Allerdings gebe es auch gegenläufige Effekte, die nicht im Zusammenhang mit der US-Steuerreform stünden. Per Saldo werde sich damit das Konzernergebnis "nur um 1 Milliarde Euro" erhöhen. "Daneben enthält der Gesetzesentwurf diverse weitere Einzelmaßnahmen, deren Auswirkungen auf Daimler aktuell im Detail analysiert werden", heißt es weiter in der Mitteilung.
Daimler hatte für die ersten neun Monate 2017 einen Konzerngewinn von knapp 7,6 (Vorjahr: 6,6) Milliarden Euro bekannt gegeben. Analysten hatten Daimler bislang für das Gesamtjahr einen Konzerngewinn von im Schnitt 9,9 Milliarden Euro zugetraut.