Die Zitterpartie für die MAN-Belegschaft in Plauen hat ein Ende: Der Thüringer Sonderfahrzeughersteller Binz übernimmt den Standort. Beide Unternehmen hätten sich über einen Verkauf der Betriebsstätte verständigt, teilten sie mit. Zum Preis wollten sie auf Nachfrage keine Angabe machen. Der Betriebsübergang ist schon zum 1. April geplant. Betriebsrat, IG Metall und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) zeigten sich erleichtert über diesen Schritt. "Der Einsatz hat sich gelohnt", sagte Dulig. Nun gebe es für die Beschäftigten eine klare Perspektive.
Binz mit Sitz in Ilmenau baut Fahrzeuge etwa für Rettungsdienst, Feuerwehr und Behörden nach Kundenwünschen um. "Wir freuen uns sehr über den Familienzuwachs, für uns ist er ein großer Gewinn", sagte die geschäftsführende Gesellschafterin Cathrin Wilhelm am Vormittag am Telefon auf dem Weg nach Plauen. Es gebe viele Schnittstellen mit der bisherigen Van-Modifikation im Vogtland. Neben der räumlichen Nähe sei die Expertise der Mitarbeiter ausschlaggebend für die Übernahme. Sie sei für ihr Unternehmen "ein Quantensprung".
Laut Wilhelm hat Binz bisher 220 Mitarbeiter in Ilmenau und 2020 einen Umsatz von rund 56 Millionen Euro erwirtschaftet. In den vergangenen Jahren habe das Wachstum im Schnitt jeweils bei 25 Prozent gelegen. Mit der Übernahme des Betriebes in Plauen könne dieser Weg fortgesetzt werden. "Für die vielen anstehenden Projekte und Aufträge brauchen wir dringend Verstärkung", betonte Wilhelm.