Solarworld-Chef Frank Asbeck will Sonderbonus

Bonn/Berlin. In die Debatte um Kaufanreize für Elektroautos hat sich nun auch Solarworld-Chef Frank Asbeck eingeschaltet: Er spricht sich für einen Sonderbonus für E-Auto-Käufer aus, die ihren Autostrom mit Solar- oder Windkraft selbst erzeugen oder Ökostrom für ihr Auto zukaufen. "Ein Elektroauto ist nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn der Strom dafür aus erneuerbaren Energien stammt", sagte Asbeck der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb müssten Elektroauto-Fahrer mit einem Anreiz dazu gebracht werden, entsprechende Anlagen zu nutzen.

Ein solcher Sonderbonus könnte zugleich den Photovoltaik-Zubau in Deutschland wieder steigern, der 2015 hinter dem Ziel der Bundesregierung von 2,5 Gigawatt deutlich zurückgeblieben war, sagte Asbeck. Selbst erzeugter Strom koste nur rund ein Drittel des Haushaltsstrom-Durchschnittspreises von knapp 30 Cent pro Kilowattstunde. Neben dem Sonderbonus könnte das für den Autofahrer ein starker Anreiz zum Umstieg sein.

In Deutschland wird mittlerweile eine kontroverse Debatte über die Kaufprämie und andere Kaufanreize für E-Autos geführt. Am Freitag sprach sich der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität, Henning Kagermann, für eine Sonderabgabe auf Diesel und Benzin aus, um eine Kaufprämie zu finanzieren. Die Abgabe solle ein oder eineinhalb Cent je Liter betragen.

Bis März will die Bundesregierung, die das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 ausgegeben hatte, über mögliche Kaufanreize entscheiden. Am vergangenen Dienstag hatte es im Kanzleramt ein Spitzentreffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel, BMW-Chef Harald Krüger, Daimler-Boss Dieter Zetsche und VW-Konzernchef Matthias Müller gegeben, mit dem Ergebnis, dass Regierung und Autoindustrie in den kommenden Wochen eine gemeinsame Strategie zur Förderung der Elektromobilität erarbeiten wollen. Ursprünglich hatte sich Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) für eine Kaufprämie von 5000 Euro ausgesprochen. In der Regierungskoalition wird inzwischen allerdings über den Bonus gestritten. Vor allem Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)wehrt sich gegen eine Prämie. (dpa/os)