Seit Juni sind Elektro-Tretroller in Deutschland zugelassen. Sie rollen durch viele Städte und stehen auf Gehwegen, an Kreuzungen und Bahnstationen. Die zum Verleih angebotenen E-Scooter haben bereits viele Diskussionen ausgelöst. Ein Überblick:
CO2-Verbrauch
Legt man den deutschen Strommix zugrunde, würden bei einer 100-Kilometer-Strecke auf einem E-Tretroller etwa 0,5 Kilogramm des Treibhausgases CO2 ausgestoßen, sagt Alexander Jung vom Think Tank Agora Verkehrswende. Ein neuer benzinbetriebener Kleinwagen produziere auf der gleichen Strecke gut 11 Kilogramm. Um die gesamte CO2-Bilanz zu berechnen, reicht der Blick auf einzelne Fahrten jedoch nicht aus: Denn auch bei Herstellung und Transport der Roller fallen klimaschädliche Stoffe an.
Instandhaltung
Um die Akkus aufzuladen, müssen die Roller zu Ladestationen gebracht werden. Für diesen Transport fielen unnötige CO2-Emissionen an, sagt Jung. Eine Sprecherin des Anbieters Voi sagt, das Unternehmen wolle künftig auf austauschbare Batterien und E-Lastenräder für den Transport setzen. Voi wolle seine mehrere tausend Roller starke Flotte nach und nach erneuern. Teile der alten Geräte würden möglichst wiederverwendet. Agora-Experte Jung sagt, Wechselbatterien lösten das Problem der vielen Fahrten zur Instandhaltung nicht. Denn auch um die Roller dorthin zu bringen, wo sie gebraucht würden, müssten die Geräte nach wie vor mit größeren Fahrzeugen transportiert werden.
Akkus
Laut Umweltbundesamt enthalten die Akkus der Roller eine fluorhaltige, giftige Flüssigkeit, die leicht entzündlich sei. Bekommt die Batterie etwa einen Riss, könne der Akku in Brand geraten. Zudem werden für die Akkus unter anderem Lithium und seltene Erden verwendet. Der Lithium-Abbau ist für die Umwelt bedenklich.
Derzeitige Akku-Modelle könnten bei täglichem Laden knapp drei Jahre durchhalten, schätzt Jung. Rechne man die Produktionsschritte für die Akkus zusammen, falle so viel CO2 an wie für eine 250-Kilometer-Fahrt mit einem VW Golf oder für eine Bahnfahrt von Berlin nach Köln bei durchschnittlicher Auslastung, sagt er. Die gesamte Lebensdauer ihrer Roller schätzen die Betreiber derzeit auf über ein Jahr, wie Sprecher von Voi, Tier und Lime mitteilen.