Beim Busumbau in Plauen bilden individuelle Kundenwünsche zunehmend ein eigenes Geschäftsfeld. "Die Nachfrage nach Modifizierungen nimmt generell zu und insbesondere die Umbauten von Vans, also Transportern, erfahren bei uns ein starkes Wachstum. Dazu zählen beispielsweise Veränderungen im Innenraum hin zu Personenfahrzeugen etwa für Schülertransporte, ergänzende Spezialfunktionen, Klimatisierung oder Lichteffekte" so Marcus Galle.
Auch der E-Van spiele eine immer größere Rolle. "Wir sehen als Hersteller einen Trend, dass Kommunen im ÖPNV zunehmend auf kleinere, individuell angepasste Ruftaxis und Personentransporte setzen", ergänzt er.
Der Umbau von Fahrzeugen ist seit der Eröffnung stark angestiegen: Von 170 Fahrzeugen 2015 auf geplante 900 Fahrzeuge in diesem Jahr. Diese Stückzahl habe man sich laut Galle trotz Corona-Krise vorgenommen. "Durch die Krise sind die Aufträge für Fahrzeugmodifikationen bei uns um 70 Prozent eingebrochen. Inzwischen normalisiert sich die Nachfrage wieder."
Laut Knabel ist die Automobil-Branche in Sachsen unterschiedlich von der Corona-Krise betroffen: "Einigen geht es sehr gut. In anderen Werken sieht es sehr schlecht aus, besonders bei denen, die mit der Produktion von Verbrennungsmotoren zu tun haben." Das betreffe die Maschinenbauer im Chemnitzer Raum, Gießereien in der Zwickauer Region und ebenso die Continental-Tochter Vitesco Technologies GmbH in Limbach-Oberfrohna.
Seit 100 Jahren ist der Busbau in Plauen etabliert. Los ging es 1919 durch die Vogtländische Maschinenfabrik AG (VOMAG). Später folgte die Marke Neoplan und nach deren Schließung 2015 übernahm das MAN Bus Modification Center die Führung.
"Nach dem Aus von Neoplan vor fünf Jahren waren wir froh, dass wir den Industriestandort erhalten konnten. Und wir werden alles tun, dass es so bleibt. Jedes weitere Ausdünnen der Belegschaft wäre vor Ort eine Katastrophe", findet IG-Metall-Bevollmächtigter Knabel. (dpa/mer)
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