Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist so schlecht wie nie - und durch die Corona-Krise trüben sich auch für die Beschäftigten die Aussichten ein. Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex stürzte im April auf ein Rekordtief: Der wichtigste Frühindikator zur Konjunkturentwicklung brach um 11,6 Punkte auf 74,3 Zähler ein, wie das Münchner Institut am Freitag mitteilte. Das ist der stärkste jemals gemessene Rückgang sowie der tiefste Wert überhaupt. Das dämpft die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach von einer "katastrophalen" Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen: "Die Coronakrise trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht."
Das zeigen auch Prognosen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Deren Ökonomen sagen einen Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 8,4 Prozent in diesem Jahr voraus - dazu in der Spitze drei Millionen Arbeitslose. Die Zahl der Kurzarbeiter werde im Jahresschnitt auf 2,5 Millionen steigen - ein einsamer Rekord, der die Verhältnisse zur Finanzkrise 2008 und 2009 bei weitem in den Schatten stellt. "Die deutsche Wirtschaft stürzt in die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte", heißt es in dem Bericht des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit.