"Es gibt wenige Topmanager, mit denen man gerne nach Feierabend in der Kneipe ein Bier trinken würde. Er ist so einer", sagt ein ehemaliger Weggefährte von Siegfried Russwurm bei Siemens. Einer, der nicht auftrete wie ein Gutsherr, sondern direkt und offen auf Menschen zugehe. "Eine Rampensau."
Das kann Russwurm künftig in Berlin beweisen:Er wurde am Montag zum neuen Präsidenten des einflussreichen Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) gewählt werden und soll sein Amt im Januar antreten. Nach seiner Wahl versprach Russwurm: "Ich werde meine ganze Kraft dafür einsetzen, dass die deutsche Industrie die heftige Rezession möglichst rasch überwindet und ihre weltweite Spitzenstellung im digitalen Wandel stärkt."
"Bei Siemens hat er als Arbeitsdirektor immer gut mit der Arbeitnehmerseite zusammengearbeitet und ist auch neue Wege mitgegangen", sagt Birgit Steinborn, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Ein anderer Vertreter der Arbeitnehmerseite beschreibt den 57-jährigen Franken als "umgänglich, ohne Attitüden, ohne Arroganz".