Wiesbaden. Der angeschlagene Kohlenstoffspezialist SGL Group muss wegen der anhaltenden Probleme im Geschäft mit Graphitelektroden an allen Ecken und Enden sparen. Jetzt geht es auch an die Investitionen. Im laufenden Jahr werden diese deutlich sinken, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Erstmals seit vielen Jahren werden die Investitionen unter der Höhe der Abschreibungen liegen. Das Unternehmen begründete dies auch damit, dass eine Vielzahl langfristiger Projekte abgeschlossen seien oder sich am Ende der Investitionsphase befinden.
Der Konzern, der wegen der Zulieferung zur Karosserie des BMW-Elektroautos i3 bekannt ist, steckt vor allem wegen der Überkapazitäten im Markt für Graphitelektroden seit Jahren in der Krise. Zudem leidet die Sparte unter der Schwäche der Stahlunternehmen, die zu den wichtigsten Abnehmern zählen. In den ersten neun Monaten weitete sich das Minus unter dem Strich um 15 Prozent auf 105,6 Millionen Euro aus - damit steuert SGL auf das dritte Verlustjahr in Folge zu. Der Umsatz stagnierte trotz des schwachen Euro, der zu positiven Umrechnungseffekten führte, bei rund 988 Millionen Euro.