Nach Protesten von Umweltschützern hat die serbische Regierung dem von dem britisch-australischen Konzern Rio Tinto geplanten Abbau von Lithium in Westserbien die Grundlage entzogen. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Ana Brnabic widerrief auf ihrer letzten Sitzung am Donnerstag den Raumordnungsplan für die Region Loznica. Umweltschützer sprachen am Freitag von einem Etappensieg, vermuteten aber zugleich ein taktisches Zugeständnis wenige Monate vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 3. April.
"Die Geschichte von Rio Tinto in Serbien ist somit abgeschlossen", erklärte hingegen Brnabic nach der Regierungssitzung. Der britisch-australische Konzern will im westserbischen Jadar-Tal ab 2027 rund 2,3 Millionen Tonnen an Lithiumkarbonat schürfen. Lithium ist ein wichtiger Bestandteil von Batterien, wie sie in E-Autos eingebaut werden. Das Bergbauunternehmen treibt das Projekt in Serbien seit Jahren voran und schloss entsprechende Vereinbarungen mit verschiedenen Regierungen in Belgrad.