"Die ersten Daten deuten darauf hin, dass das vergangene Quartal bei uns noch schwächer ausgefallen ist, als dies manche Finanzexperten und wir noch vor einigen Monaten erwartet haben", sagte Osram-Chef Olaf Berlien der "Augsburger Allgemeinen".
"Ich sehe dunkle Wolken für 2019 am Horizont aufziehen, die Nachfrage nach Leuchtdioden geht spürbar zurück. Was mir aber für das neue Jahr am meisten Sorgen bereitet, ist die rückläufige Auto-Konjunktur."
An der Börse stießen Anleger die Osram-Papiere ab. Die Aktie verlor zwischenzeitlich 9 Prozent an Wert. Vor allem die Aussagen zur Autoindustrie stießen Investoren sauer auf. Dabei passte ins Bild, dass die Experten der UBS ihre Schätzungen für die globale Autoproduktion am Donnerstag von plus 1,7 Prozent auf nur noch plus 0,3 Prozent senkten und die Kursziele für zahlreiche Zulieferer kappten. Osram ist stark vom Automarkt abhängig. Derzeit macht das Geschäft rund die Hälfte des Umsatzes aus.
Investoren hatten bei Osram schon einiges mitmachen müssen: Bereits im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18, das am 30. September endete, hatte Osram unter anderem wegen der Probleme in der Autoindustrie weniger Gewinn erzielt und zweimal seine Prognose senken müssen. Zudem verschob der Vorstand sein Ziel, bis 2020 wieder einen Umsatz von 5 Milliarden Euro zu erreichen, auf unbestimmte Zeit.
Für das laufende Jahr hat der Konzern bereits eine zurückhaltende Prognose abgegeben. So dürfte die bereinigte operative Marge weiter sinken: von 14,7 Prozent auf 12 bis 14 Prozent. Der vergleichbare Umsatz dürfte stabil bleiben oder moderat um bis zu 3 Prozent wachsen. Bereits auf der Bilanzpressekonferenz Anfang November hatte Berlien eingeräumt, dass das erste Halbjahr schwächer ausfallen werde als das zweite. Und er warnte vor Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Automarkt und durch Handelskonflikte.