In der anstehenden Tarifrunde für die deutsche Metall- und Elektroindustrie droht ein tiefgreifender Konflikt. Die Branche mit 3,9 Millionen Beschäftigten und den Schwergewichten Auto und Maschinenbau steckt einerseits in einem heftigen Strukturwandel, getrieben von Digitalisierung und der Umstellung auf elektrische Antriebe. Auf der anderen Seite kämpfen die Unternehmen in unterschiedlicher Intensität mit den Folgen der Corona-Krise. Im ersten Vorlauf der schwierigen Verhandlungsrunde haben Arbeitgeber und IG Metall extrem unterschiedliche Rezepte zur Zukunftsbewältigung vorgestellt.
Die Metall-Tarifrunde ist für die deutsche und europäische Gesamtwirtschaft bedeutungsvoll und läuft meist in einem starren Rahmen ab. Allein zur Entwicklung ihrer Forderung nimmt sich die IG Metall sechs Wochen Zeit für ein kompliziertes Ping-Pong aus Forderungen und Empfehlungen zwischen ihren Bezirken und dem Vorstand in Frankfurt. Die Forderung soll erst am 26. November endgültig feststehen, nachdem die regionalen Tarifkommissionen bereits am vergangenen Donnerstag (15. Oktober) erstmals darüber beraten haben.