Bundesumweltministerin Svenja Schulze will binnen drei Monaten eine Festlegung der Europäischen Union auf ein deutlich verschärftes Klimaziel für 2030 erreichen. "Wichtig ist mir, dass wir uns einigen, denn dieses Signal brauchen wir jetzt", sagte die SPD-Politikerin vor einem informellen Treffen mit ihren EU-Kollegen in Berlin.
Es gebe gute Argumente für den Vorschlag der EU-Kommission, die Treibhausgase bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken. Bisher gilt minus 40 Prozent. Einige EU-Staaten hätten Sorge, ob ein strengeres Ziel erreichbar sei, räumte Schulze ein. Andere wollten mehr. Die Rolle des deutschen EU-Vorsitzes sei, zu vermitteln und bis Jahresende eine Einigung zu erzielen.
Dazu müssten die EU-Staaten eine gemeinsame Linie untereinander und auch mit dem Europaparlament finden. Dort hatte sich der Umweltausschuss auf ein Ziel von minus 60 Prozent festgelegt. Die Grünen fordern sogar minus 65 Prozent und begründen dies wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel, der ein schnelleres Umlenken nötig mache.