Neben fünf anderen Bundesländern hat sich auch Schleswig-Holstein um die vom Bund ausgeschriebene erste Batteriezellen-Forschungsfabrik in Deutschland beworben.
Standort für das 550-Millionen-Euro Projekt solle Itzehoe (Kreis Steinburg) sein, wo bereits das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie (ISIT) seinen Sitz habe, sagte Technologie-Staatssekretär Thilo Rohlfs am Freitag in Kiel. Mit dem Institut habe man die 500 Seiten starke Bewerbung erarbeitet. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) werde am 8. Juli die Entscheidung über den Standort bekanntgeben.
Rohlfs betonte, es gebe enorme Konkurrenz mit Niedersachsen (Braunschweig), Baden-Württemberg (Ulm), Bayern (München), Sachsen (Dresden) und Nordrhein-Westfalen (Münster).
"Wir sind nicht Favorit, aber wir haben eine Chance - und die wollen wir nutzen." Dass Itzehoe im Batterie-Bereich in der Ersten Liga spiele, zeige sich daran, dass bundesweit acht renommierte Institute zu Bewerbungen aufgefordert wurden - und dazu gehöre auch das ISIT.
ISIT-Chef Axel Müller Greling betonte, man habe zwar keine Autoindustrie in Schleswig-Holstein, aber dafür grünen Strom durch die Windenergie. Grüner Strom sei Voraussetzung für eine Batteriezellen-Produktion mit einem möglichst kleinen CO2-Fußabdruck.
Im Falle eines Zuschlags wird die Landesregierung für den Bau der Forschungsfertigung 145 Millionen Euro zur Verfügung stellen und die Batterieforschung zu einem Förderschwerpunkt machen. Die Stadt Itzehoe und der Kreis Steinburg haben außerdem 15 Millionen Euro für das Projekt zugesagt. (dpa)
Lesen Sie auch:
VW plant Batteriezellproduktion in Salzgitter
Conti-Vorständin Reinhart kritisiert Regierung für mangelnde Vorbereitung der E-Mobilität