Verkehrsminister Andres Scheuer hat in der Corona-Krise eine Initiative mit anderen EU-Ländern zum Schutz vor möglichen Übernahme-Angriffen etwa aus Asien angekündigt. Der CSU-Politiker sagte am Donnerstag, es müsse eine "Wagenburgmentalität" geben. Er arbeite gemeinsam mit Frankreich, Spanien und Italien an einer Initiative. Ziel sei ein "europäisches Unterhaken", um nicht anfällig zu sein, wenn "andere Kontinente" auf Europa schauten. So werde es eine Neuordnung in der Luftverkehrswirtschaft geben, sagte Scheuer mit Blick auf massive Einbrüche in der Branche infolge der Corona-Krise. Ziel sei es, den Industriestandort Europa zu erhalten.
Scheuer hatte bereits vor Übernahme-Angriffen auf deutsche Infrastruktur- und Mobilitätsfirmen gewarnt. "Wir haben nicht nur einen viralen Angriff. Wir könnten auch einen Wirtschaftsangriff danach erleben", sagte Scheuer der "Süddeutschen Zeitung". Finanziell geschwächte Firmen könnten ins Visier internationaler Investoren geraten. "Es gibt weltweites Interesse an erfolgreichen deutschen Unternehmen auch in der Mobilität und der Infrastruktur." Scheuer hatte Gegenmaßnahmen angekündigt: "Wir wollen dafür sorgen, dass wir diese Pläne von außen abwehren. Es geht darum, Wirtschaftskraft in Deutschland nach der Krise zu sichern."