Verkehrsminister Andreas Scheuer hat die Bundesratsentscheidung zu E-Ladesäulen kritisiert und Finanzminister Olaf Scholz vorgeworfen, Spielball von Lobbyisten zu sein. "Der EC-Karten-Lobbyismus hat bei Finanzminister Scholz voll zugeschlagen", sagte der CSU-Politiker am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Er hat jetzt den verlangsamten Ausbau der Ladesäulen durch die zusätzliche Technikauflage zu verantworten." Dabei könne man inzwischen selbst an der Supermarktkasse mit dem Handy bezahlen.
Der Bundesrat hatte entschieden, dass man beim Laden von Elektroautos die Möglichkeit haben soll, mit Karte zu bezahlen. Das soll ab Juli 2023 für alle neu installierten öffentlichen Ladepunkte gelten. Ältere Säulen müssen nicht mit Kartenlesern umgerüstet werden. Die entsprechende Änderung der Ladesäulenverordnung war im Mai vom schwarz-roten Kabinett auf den Weg gebracht worden. Die Autobranche kritisiert die Kartenzahlung als veraltet und setzt auf Bezahlung per App und andere digitale Modelle.