Beim Autobauer Fiat Chrysler dürfte die italienische Kernmarke Fiat künftig eine zunehmend geringere Rolle spielen. (Siehe: Fiat erwägt aus für Fiat in den USA und China) Der scheidende Konzernchef Sergio Marchionne setzt in seinem neuen Fünfjahresplan vor allem auf die Marken Jeep, Alfa Romeo, Maserati und die noch recht junge Chrysler-Marke Ram.
Die neuen Ziele, die für die vier Marken auch dank neuer Modelle deutliche Absatzsteigerungen vorsehen, stellte Marchionne am Freitag auf dem Balocco-Testgelände nahe Turin vor.
An der Börse kamen die Pläne und Aussagen zur Finanzlage gut an. Die Aktie zog in der Spitze in einem insgesamt freundlichen Marktumfeld um knapp vier Prozent an und näherte sich damit wieder dem Jahreshoch von 20,20 Euro. Seit dem Zusammenschluss von Fiat und Chrysler im Herbst 2014 stieg der Wert der Aktie um fast 350 Prozent und damit so stark wie kein anderes aus der Branche. Das Unternehmen kommt inzwischen wieder auf einen Börsenwert von etwas mehr als 30 Milliarden Euro.
Die Fokussierung auf Nischenmarken gilt Beobachtern als elementares Vermächtnis des mächtigen Managers, der im kommenden Jahr sein Amt niederlegt und das italienische Traditionsunternehmen verlässt. Im Kern der nun offenbarten Strategie steht zunächst die Marke Jeep, deren Absatz bis 2022 kräftig angekurbelt werden soll.
Während im laufenden Jahr jedes 17. Fahrzeug von Jeep kommen soll, soll es 2022 schon jedes 12. Fahrzeug sein. Dies entspräche einem Anstieg auf etwa 3,3 Millionen Fahrzeuge. In Zukunft, so die Vision der Konzernleitung, soll Jeep sogar für ein Fünftel des Gesamtmarktes stehen.