Rüsselsheim. General Motors hat mit seinem aus Opel und Vauxhall bestehenden Europageschäft im dritten Quartal einen operativen Verlust von 142 Millionen Dollar, umgerechnet 130 Millionen Euro, eingefahren. Grund dafür war vor allem der gesunkene Kurs des britischen Pfunds nach der Brexit-Entscheidung. Großbritannien ist für GM der wichtigste Einzelmarkt in Europa.
Zwar lag das Minus deutlich unter den 231 Millionen Dollar des Vorjahres, das dürfte die Manager in Rüsselsheim aber kaum trösten. Noch vor drei Monaten hatte es so ausgesehen, als könne Opel sein Ziel erreichen, in diesem Jahr erstmals seit 1999 wieder einen Gewinn zu erzielen. Jetzt setzt der Mutterkonzern GM ein dickes Fragezeichen hinter dieses Ziel. Es zu erreichen, sei eine "sehr, sehr große Herausforderung", sagte GM-Finanzchef Chuck Stevens. Die überraschende Entscheidung der Briten für einen Brexit bescherte Opel Sonderkosten in Höhe von 100 Millionen Dollar. Im vierten Quartal dürften weitere 300 Millionen hinzukommen. "Die Brexit-Entscheidung verheißt nichts Gutes. Das zweite Halbjahr wird daher alles andere als einfach", hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann bereits im Juli gewarnt.