Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland streicht seine Dividende für das vergangene Jahr. Das Jahresergebnis sei wegen Restrukturierungskosten von 48,1 Millionen auf 10,3 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen überraschend am Mittwochabend in Luxemburg mit. Zudem wolle der Konzern– auch mit Blick auf die Corona-Pandemie– dem soliden Finanzprofil Vorrang einräumen.
Für 2020 erwartet das Unternehmen Rückgänge bei Umsatz und Profitabilität. Der Umsatz dürfte von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2019 um einen niedrigen zweistelligen Prozentbereich sinken. Neben dem schwachen wirtschaftlichen Umfeld nannte SAF-Holland auch die derzeit absehbaren Geschäftseinbußen als Grund für den Rückgang. Die bereinigte operative Marge (Ebit) dürfte auf vier bis fünf Prozent sinken. 2019 erzielte das Unternehmen eine entsprechende Rendite von 6,2 Prozent.
Ergebnisbelastend wirkten neben dem Umsatzrückgang weitere Effekte durch Covid-19. Jedoch ließen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf SAF-Holland "derzeit weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern". Dabei seien geeignete Maßnahmen eingeleitet worden, um einen geregelten Geschäftsbetrieb an den Standorten gewährleisten zu können.
Als voraussichtlich ergebnisstabilisierend sieht SAF-Holland die deutliche Reduzierung der operativen Verluste der Chinaaktivitäten, die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms in den USA sowie das margenstarke Aftermarket-Geschäft. Die Investitionen sollen gekürzt werden: von 4,1 Prozent auf drei Prozent des Konzernumsatzes.
Den Geschäftsbericht 2019 will das Unternehmen wie geplant am Donnerstag vorlegen. (dpa/mer)
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