Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland blickt gut sechs Wochen nach der Vorlage von Quartalszahlen plötzlich pessimistischer nach vorn. Wegen der "sich weiter eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen" senkte das Unternehmen am Montagabend seine Umsatzprognose für 2019 auf 1,26 bis 1,3 Milliarden Euro entsprechend einer Veränderung zum Vorjahr um null bis minus drei Prozent. Noch Anfang August hatte SAF-Holland das Ziel eines Wachstums um vier bis fünf Prozent bekräftigt. Die bereinigte Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) soll 2019 nun bei 6,0 bis 6,5 Prozent liegen (bisher: 7-8).
Anleger zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs rauschte auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um zwölf Prozent ab.
Die Analyseergebnisse zeigten eine deutliche Abweichung gegenüber den entsprechenden Planzahlen, hieß es in der Mitteilung weiter insbesondere mit Blick auf Europa, China und Indien. Neben der weiteren Eintrübung der Rahmenbedingungen machte SAF-Holland auch die anhaltenden weltweiten Handelsauseinandersetzungen und die damit verbundene Marktentwicklung für Trucks und Trailer verantwortlich. Das im Zeitraum Januar bis August 2019 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum deutlich verbesserte Ergebnis der Region Amerika habe die niedrigeren Ergebnisbeiträge der sonstigen Regionen nur noch leicht kompensieren können.
Mangels positiver Konjunktur- und Marktsignale sei mit einer Fortsetzung der negativen Entwicklung bis zum Jahresende zu rechnen. Zusätzlich rechnet das Unternehmen mit weiteren Abschreibungen im China-Geschäft.
Die Prognose für das kommende Jahr strich SAF-Holland ersatzlos. Eine neue soll mit der Veröffentlichung der endgültigen Zahlen für 2019 veröffentlicht werden. (dpa/swi)
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