Moskau. Im November 2016 ist der Automarkt zum ersten Mal zwei fast zwei Jahren wieder gewachsen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei der Absatz um 0,6 Prozent gestiegen, teilte die Vereinigung Europäischer Unternehmer (AEB) mit. Mehr als 132.000 Autos wurden neu zugelassen. Das letzte Plus hatte es im Dezember 2014 gegeben. Beim Blick auf das Gesamtjahr zeigt sich aber, dass Russland immer noch Probleme hat: Von Januar bis November wurden knapp 1,3 Millionen Neuwagen zugelassen, das waren zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
AEB-Auto-Experte Jörg Schreiber zeigte sich zwar zufrieden mit der positiven Entwicklung im November, warnte jedoch vor Euphorie: "Aber es ist viel zu früh, da eine Trendwende hineinzulesen", sagte er. Im Dezember werde man sehen, ob sich der Markt in die richtige Richtung entwickle.
Schon seit 2013 ist der Autoabsatz in Russland immer weiter zurückgegangen. Grund ist die schwere Wirtschaftskrise des Landes, die unter anderem durch den niedrigen Ölpreis und die Sanktionen der westlichen Staaten nach der Eroberung der Krim. Die Kaufkraft ist aufgrund der hohen Inflation und des Wertverlusts des Rubels zum Dollar und zum Euro so stark gesunken, dass Experten Autos inzwischen als Luxusgüter für Russen einstufen. Der Gesamtabsatz war allein 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent eingebrochen. Seit dem Beginn der Krise war das der größte Rückgang. (dpa/swi)