Hoffnungsschimmer für den Autobauer Audi. Nach zuletzt schwachen Verkaufszahlen konnte die VW-Oberklassetochter ihren Absatz im Juni wieder leicht steigern - allerdings bleiben die Ingolstädter beim Wachstumstempo weiter deutlich hinter der Daimler-Tochter Mercedes-Benz. Der Abstand zum derzeit größten sogenannten Premiumhersteller wird damit immer größer.
Audi verkaufte im Juni 170.650 Autos und damit ein Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Freitag in Ingolstadt mitteilte. Mit dem leichten Plus konnte Audi das Absatzminus im ersten Halbjahr etwas eindämmen. In den ersten sechs Monaten ging die Zahl der verkauften Audis wegen der Probleme mit dem Vertriebspartner in China um knapp fünf Prozent auf 908.950 Stück zurück. Im Juni zog das Geschäft allerdings wieder an. Audi verkaufte über die chinesischen Händler fast 52.000 Autos und damit 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter: "Nach einer schwierigen ersten Jahreshälfte erwarten wir angesichts der aktuellen Auftragslage ein stärkeres zweites Halbjahr." Dazu soll auch das neue Flaggschiff A8 beitragen, das nächste Woche Weltpremiere feiert und gegen Ende des Jahres auf den Markt kommt.
Voggenreiter sieht die Neuaufstellung in China als "Türöffner zu den Marktpotenzialen der kommenden Dekade". Audi will in China künftig nicht nur mit dem FAW-Konzern, sondern auch mit dem SAIC-Konzern als zweitem Partner Autos bauen und verkaufen. Das hatte die bisherigen Vertragshändler stark verunsichert. Ende Mai hat Audi mit allen Beteiligten ein gemeinsames Händler- und Vertriebsnetz vereinbart.
Weltweit hatte Audi im Juni fast 171.000 Autos verkauft - 1,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. In Europa legte der Konzern gut zwei Prozent zu, in den USA sogar über fünf Prozent.