Nach Strategiespielen wie Schach und Go lernen Roboter nun auch, Geschicklichkeitsspiele zu spielen. Zur Bewältigung des Spiels "Jenga", bei dem ein Turm aus Holzklötzen umgebaut werden muss, statteten Wissenschaftler einen Roboterarm mit empfindlichen Berührungssensoren aus.
Ein solcher Roboter könne Aufgaben erfüllen, bei denen Geschicklichkeit gefragt ist, schreiben Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge um Nima Fazeli. Ihre Studie ist im Fachmagazin "Science Robotics" erschienen.
"Schlussfolgern durch Tasten ist im Tierreich allgegenwärtig, aber in der Roboterhandhabung unterentwickelt", schreiben Fazeli und Kollegen. Dabei könnten die Informationen, die durch das Ertasten vermittelt werden, auch in der Industrie sinnvoll eingesetzt werden: "In einer Fertigungsstraße für Mobiltelefone kommt in fast jedem einzelnen Schritt der Eindruck von einem Schnappverschluss oder einer Gewindeschraube eher von Kraft und Berührung her als vom Sehen", wird Alberto Rodriguez, Seniorautor der Studie, in einer Mitteilung des MIT zitiert.
In einem weiteren Beitrag in "Science Robotics" befasst sich Robin Murphy von der Texas A&M University mit der Darstellung von Roboterlernen in Science-Fiction-Büchern und -Filmen.
Häufige Motive sind dabei, dass das Lernen für Roboter einfach ist und dass es zu Empfindungsvermögen führt. Beides sei in der Wirklichkeit nicht so, schreibt Murphy. Eine Sache aber werde meist korrekt dargestellt: Dass es sehr schwierig ist, dem Roboter beizubringen, das Richtige zu lernen. (dpa)
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