Richter segnet Milliarden-Vergleich zwischen VW und Justiz ab

Bei der rechtlichen Aufarbeitung des Abgas-Skandals hat Volkswagen einen weiteren großen Stein aus dem Weg geräumt. In den USA billigte der zuständige Richter einen Vergleich mit dem US-Justizministerium über insgesamt 4,3 Milliarden Dollar (4,0 Milliarden Euro) zur Beilegung strafrechtlicher Ermittlungen. Volkswagen hatte im Januar ein Schuldbekenntnis abgegeben und damit Straftaten wie Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und Behinderung der Justizbehörden zugegeben.

Nun wird es im Rahmen des Kompromisses mit dem Ministerium für den Autobauer eine Strafe von 2,8 Milliarden Dollar wegen krimineller Vergehen und 1,5 Milliarden Dollar an zivilrechtlichen Bußgeldern sowie eine dreijährige Bewährungszeit geben.

In dieser Zeit wird ein unabhängiger Prüfer die Geschäfte bei Volkswagen beaufsichtigen. Wie Automobilwoche bereits berichtete, wird diesen Job der Jurist und ehemalige US-Staatssekretär Larry Thompson übernehmen. Mit der Urteilsverkündung ist der Vergleich nun besiegelt, es laufen aber weiter Ermittlungen im "Dieselgate"-Kriminalfall.

Mindestens ein halbes Dutzend VW-Manager will die US-Justiz wegen Mitwirkung am Abgas-Skandal strafrechtlich belangen. Jedoch befinden sich die meisten Angeklagten in Deutschland, von wo ihnen keine Auslieferung in die USA droht.

Volkswagen hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, die Abgaswerte zum Stickoxid-Ausstoß bei fast 600.000 Dieselwagen in den USA manipuliert zu haben. Für Vergleiche mit Klägern in den USA und Kanada gibt der Konzern umgerechnet mehr als 22 Milliarden Euro aus. (dpa-AFX/gem)

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