Schwerer Stand vor Gericht für den VW-Großkunden Deutsche See: Mit seiner millionenschweren Schadenersatzklage gegen Volkswagen wegen manipulierter Abgaswerte kann der Fischverarbeiter kaum auf Erfolg hoffen - wähnt sich aber trotzdem seinem Ziel näher.
In der mehr als zweistündigen Verhandlung habe der Richter erkennen lassen, dass es wenig Hoffnung auf Erfolg für die Ansprüche des Fischverarbeiters gebe, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Braunschweig am Freitag. Nach derzeitiger Aktenlage sehe der Richter keinen Aufhebungshebungsgrund für die Verträge. Auch eine rückwirkende Anpassung der Verträge mit reduzierten Leasing-Raten sei aus seiner Sicht nicht gegeben. Das Gericht setzte eine neue - öffentlich nicht genannte - Frist, binnen derer beide Parteien die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung besprechen können.
Wegen arglistiger Täuschung im Diesel-Skandal will der Fischverarbeiter insgesamt 11,9 Millionen Euro Schadenersatz von Europas größtem Autobauer - und hatte im Februar als erster Großkunde Klage eingereicht. Etwa 500 Fahrzeuge des VW-Flottenkunden sind nach Unternehmensangaben von Abgasmanipulationen betroffen. Aus mit dem Verfahren vertrauten Kreisen verlautete allerdings, dass die Gesamtzahl der betroffenen Diesel-Fahrzeuge geringer sei als die von der Deutschen See genannte Zahl.
Auch Privatkunden klagen gegen VW. Nach Unternehmensangaben sind in Deutschland knapp 4000 zivilrechtliche Verfahren anhängig.