Der Chef der VW-Lkw-Sparte Traton, Andreas Renschler, verlässt Mitte Juli die Vorstände von Tochter und Konzern. Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und der Manager geeinigt, teilte Traton am Dienstagabend in München mit. Die Trennung erfolge "einvernehmlich", hieß es. Renschler werde ab dem 15. Juli außerdem nicht mehr der Führung des Mutterkonzerns Volkswagen angehören.
Es hatte bereits Berichte über Reibereien in der Traton-Spitze gegeben – ein Rückzug Renschlers schon innerhalb einer Woche nach der formalen Ankündigung ist aber überraschend.
Neuer Traton-Chef wird Matthias Gründler. Der Manager war früher schon einmal Finanzchef des Lkw-Konzerns und 2018 zurückgetreten.
Der im Konzernvorstand verankerte Bereich Truck & Bus wird nun von Personalvorstand Gunnar Kilian verantwortet.
Renschler soll bei dem bei dem Lkw- und Bushersteller MAN auch sein Amt als Aufsichtsratschef Mitte dieses Monats niederlegen.
Wie in ähnlichen Fällen fällt jedenfalls die finanzielle Anerkennung für die Arbeit des scheidenden Managers üppig aus. Weil mit Renschler bei Vertragsbeginn die Möglichkeit vereinbart wurde, schon nach Ablauf des 62. Lebensjahres ein etwaiges Ruhegehalt zu beziehen, hat er nun in "beratender" Funktion bis zum offiziellen Rentenbeginn Anspruch auf Bezahlung.
Die genaue Summe steht noch nicht fest - sie setzt sich zu einem Gutteil aus variablen Gehaltsgrößen zusammen und dürfte in die Millionen gehen. Der VW-Geschäftsbericht 2019 nannte für Renschler zuletzt eine Vergütung von mehr als 4,5 Millionen Euro - der Versorgungsaufwand wurde mit rund fünf Millionen Euro angegeben.