Der französische Autohersteller Renault will einem Zeitungsbericht zufolge Gespräche über ein Zusammengehen mit dem japanischen Partner Nissan innerhalb von 12 Monaten wieder aufnehmen. Nach der Fusion plane das Unternehmen, einen weiteren Autobauer zu übernehmen, berichtet die "Financial Times" (FT) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Bevorzugtes Ziel dabei sei Fiat Chrysler. (AKTUELL: Kommentar: Übernahme-Rivalen PSA und Renault-Nissan: An wen geht FCA?)
Dieses Vorgehen hatte der frühere Renault-Chef und Verwaltungsratschef von Nissan, Carlos Ghosn, favorisiert. Ghosn war im November in Japan wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Mitte März kam er gegen Kaution frei. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Ghosn hatte wiederholt seine Unschuld beteuert. Nissan hatte Ghosn kurz nach der Verhaftung entlassen, bei Renault trat er später zurück.
Sowohl die französische als auch die japanische Seite haben öffentlich erklärt, dass die Autoallianz, zu der auch Mitsubishi gehört, zunächst gut funktionieren solle, bevor die Kapitalstruktur neu definiert werde.