Renault ist erstmals seit zehn Jahren in die roten Zahlen gerutscht und will nun massiv sparen.
Die Kosten sollen um mehr als zwei Milliarden Euro sinken, ein Plan dafür soll bis Mai ausgearbeitet werden, wie Interimschefin Clotilde Delbos am Freitag sagte.
Dabei stehen auch Fabriken in Frankreich und in der ganzen Welt auf dem Prüfstand. "Wir haben kein Tabu, wir schließen nichts aus", sagte die Generaldirektorin bei der Vorlage der Geschäftszahlen in Boulogne-Billancourt bei Paris.
Delbos ließ erkennen, dass dringend gehandelt werden muss. Der Sparplan soll deshalb in Grundzügen noch vor der Ankunft des Italieners Luca de Meo verkündet werden.
Der frühere Seat-Chef wird seinen neuen Posten als Generaldirektor bei Renault am 1. Juli antreten. Nach dem Skandal um den früheren Konzernchef Carlos Ghosn sucht der Hersteller schon länger nach einem Neuanfang– auch an der Spitze.
Der Fehlbetrag betrug im vergangenen Jahr 141 Millionen Euro nach einem Jahresüberschuss von 3,3 Milliarden Euro 2018. Der Umsatz des französischen Konzerns sank um 3,3 Prozent auf rund 55,5 Milliarden Euro.
Zuletzt hatte es 2009 rote Zahlen gegeben. Der Verlust beruht teilweise auf einem kräftig gesunkenen Beitrag des kriselnden Partners Nissan. Die Japaner hatten bereits angekündigt, dass wegen schwacher Verkäufe erstmals seit elf Jahren einen Quartalsverlust eingefahren wurde.