Eine neue Studie könnte die Debatte um Luftschadstoffe im Straßenverkehr erneut anheizen.
Feinstaub und Ozon verursachten in Deutschland pro Jahr etwa 43.000 vorzeitige Todesfälle, schreibt die Umweltforschungsorganisation International Council on Clean Transportation (ICCT).
13.000 davon seien auf den Verkehr zurückzuführen, teilte der ICCT am Mittwoch mit. Das entspreche rund 17 vorzeitigen Todesfällen pro 100.000 Einwohner.
Die Zahl liege etwa 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Andere Studien kamen in der Vergangenheit allerdings zu deutlich höheren Zahlen.
Umweltschützer fordern schon lange schärfere EU-Grenzwerte für Feinstaub der Größe PM 2,5. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel, in der EU gelten 25.
Weltweit sterben dem ICCT-Bericht zufolge jährlich rund 3,4 Millionen Menschen an Luftschadstoffen– und zwar durch Schlaganfall, Herz- und Lungenkrankheiten sowie Diabetes.
Feinstaub und Ozon aus dem Verkehrsbereich seien im Jahr 2015 Ursache von 385.000 dieser Todesfälle gewesen.
Feinstaub entsteht auch durch die Landwirtschaft, durch Kraftwerke, Fabriken und Heizungen. Bei Feinstaub aus dem Verkehr spielen neben dem Verbrennungsprozess in Motoren auch der Reifenabrieb oder aufgewirbelter Staub eine Rolle.