Brüssel. Bei der Förderung von Elektroautos verlangt Deutschland von der EU mehr nationale Spielräume. Es solle «möglichst wenig Vorschriften» aus Brüssel geben, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Montag beim Treffen mit seinen Amtskollegen in Brüssel. Nur so könnten die Besonderheiten jedes Landes berücksichtigt werden. Im Januar hatte die EU-Kommission ihre Initiative vorgestellt. Sie enthält auch konkrete Vorgaben für jedes EU-Land - etwa in punkto Tankstellen für Erdgas und Wasserstoff bis zum Jahr 2020.
Der Minister hält ein Mindestmaß an Vorschriften aus Brüssel durchaus für sinnvoll, damit Besitzer von Elektroautos über Ländergrenzen hinweg fahren könnten. «Damit die Urlaubsfahrt mit einem Elektromobil von Deutschland nach Italien nicht am Brenner spätestens zu Ende ist», sagte Ramsauer. «Aber innerhalb dessen (muss es) auch Freiräume (geben).»Laut EU-Vorschlag soll Deutschland seinen Bestand an Elektro-Tankstellen von heute knapp 2000 bis zum Jahr 2020 auf 150 000 öffentlich zugängliche Zapfstellen ausbauen. Zudem soll der hierzulande gebräuchliche Ladestecker zum europäischen Standard werden. Ramsauer drängte darauf mit den Worten: «Die ganze Welt sagt, das ist der beste Stecker.»In Deutschland komme die Entwicklung alternativer Antriebe gut voran. «Wir sind sauber im Plan, was unseren Weg bis zu einer Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 anbelangt», sagte Ramsauer. «Wir sind ungefähr da, wo wir immer sein wollten im Zeitablauf.» (dpa/swi)Ramsauer will mehr Freiraum für Elektro-Tankstellen
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat sich gegen strenge EU-Regeln für die Förderung von Elektroautos ausgesprochen. Einige Standards seien aber sinnvoll.