Der frühere Audi-Vorstandschef Rupert Stadlermuss vor Gericht. Das Landgericht München hat die Anklage wegen Betrugs in der Dieselaffäre zugelassen. Der Prozess gegen Stadler und drei Mitangeklagte soll am 30. September beginnen, wie das Gericht mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen"Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung"vor. Stadler habe spätestens Ende September 2015 von den Abgas-Manipulationen bei Audi-Dieselmotoren gewusst, aber den Verkauf der Autos trotzdem nicht verhindert, lautet der Vorwurf gegen ihn. Für den Prozess hat das Gericht 176 Verhandlungstage bis Ende Dezember 2022 eingeplant.
Stadler war von 2007 bis 2018 zwölf Jahre lang Audi-Chef gewesen. Wegen Verdunkelungsgefahr war er im Juni 2018 noch als Vorstandschef verhaftet worden und hatte vier Monate lang in Augsburg in Untersuchungshaft gesessen. Eine Mitwisserschaft oder gar Beteiligung an Diesel-Manipulationen hatte er stets bestritten.