Als Audi-Chef hatte Rupert Stadler bei den Verkaufszahlen Mercedes überholt, den Umsatz verdoppelt und Milliardengewinne beim Mutterkonzern VW abgeliefert. Seit Mittwoch (9.30 Uhr) muss sich der einstige "Manager des Jahres" unter der Anklage des Betruges im Dieselskandal vor dem Landgericht München verantworten - als erster Angeklagter überhaupt in Deutschland. Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn wartet noch auf seinen Prozesstermin in Braunschweig.
Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung" vor. Spätestens Ende September 2015 soll er von den Abgas-Manipulationen bei Audi-Dieselmotoren gewusst, aber den weiteren Verkauf der Autos trotzdem nicht gestoppt haben, lautet der Vorwurf.