Zum Start des zweiten Halbjahres fiel die Entwicklung aber günstiger aus: Die Warenherstellung in der Industrie stieg von Juni auf Juli um 1,3 Prozent, während die Aktivität am Bau um 1,1 Prozent zulegte. Die Energieherstellung dämpfte die Entwicklung jedoch mit einem Rückgang um 3,2 Prozent. Innerhalb der Industrie wurden vor allem Investitionsgüter wie Maschinen mehr produziert.
Nach einem Rückgang der Industrieproduktion im zweiten Quartal sei der Start ins dritte Quartal freundlicher verlaufen, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin die Zahlen. Sowohl die Autobranche als auch der Maschinenbau hätten ihre Produktion ausweiten können. "Auch wenn die Lieferengpässe bei Halbleitern, die zuletzt die Produktion bremsten, noch eine Zeit lang fortbestehen dürften, deuten die Zahlen darauf hin, dass der Tiefpunkt nun überwunden sein könnte", erklärte das Ministerium.
Bankvolkswirte kommentierten die Zahlen angesichts der schwachen Entwicklung im laufenden Jahr eher zurückhaltend. Ein Ende des Abwärtstrends sei unwahrscheinlich, erklärte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. Vielmehr dürfte sich der Mangel an Vorprodukten weiter negativ bemerkbar machen. Ähnlich äußerte sich Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank: "Von einer raschen Besserung ist nicht auszugehen." (dpa-AFX/gem)
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