Die deutsche Industrie hat sich den dritten Monat in Folge von dem Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. In der Automobilindustrie ist die Produktion im Juli um 6,9 Prozent zum Vormonat gestiegen. Sie liegt aber nach Angaben des Statistischen Bundesamts noch gut 15 Prozent unter dem Wert vom Februar. Nach Einschätzung des ExpertenThomas Gitzel von der VP Bank sind immerhin die Daten aus der deutschen Autoindustrie "erfreulich" ausgefallen.
Der Anstieg der Produktion in der deutschen Industrie fiel im Juli jedoch deutlich schwächer aus als erwartet. Im verarbeitenden Gewerbe habe die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs um 4,5 Prozent gerechnet.
Die Produktionsdaten aus dem Juli sind "schon eine ziemliche Enttäuschung", kommentierte Ökonom Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Der Anstieg sei deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Die Erholung der Industrie kommt ins Stocken", kommentierte Chefvolkswirt Gitzel die Produktionsdaten.
Allerdings war der Anstieg im Juni stärker als bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf 9,3 Prozent nach oben, nachdem zuvor nur ein Anstieg um 8,9 Prozent gemeldet worden war. In den Monaten März und April war die Produktion wegen der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie deutlich gefallen. Seitdem konnte ein Teil des Einbruchs wettgemacht werden.