Grund für die Zuversicht ist, dass der Dax-Konzern die Reifenpreise angehoben hatte, was sich vor allem im zweiten Halbjahr zeigen dürfte. Zudem entfiel der Großteil von Belastungen aus höheren Rohstoffpreisen auf die ersten sechs Monate.
In der Autozuliefersparte sind demgegenüber wohl kaum so große Belastungen angefallen wie vor einem Jahr. An diesem Donnerstag (9. November) legt Conti den Zwischenbericht vor.
Die 21 vom Unternehmen befragten Analysten gehen im Schnitt von einem konzernweiten Umsatzplus von 6 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro aus. Das um Sonderkosten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sollte demnach um über 70 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro nach oben klettern.
Vor einem Jahr hatte Conti für Kartellverfahren sowie Gewährleistungsansprüche und Probleme eines Zulieferers in Japan hunderte Millionen an Sonderkosten verbucht. Unter dem Strich dürfte der Gewinn mit 724 Millionen Euro fast doppelt so hoch ausfallen.
Allerdings läuft auch nicht alles rund. Insbesondere der stärkere Euro könnte Conti in die Parade fahren. Die Hannoveraner hätten die negativen Effekte auf bis zu 30 Millionen Euro beziffert, warnte HSBC-Analyst Henning Cosman. Ohnehin rechnet der Experte mit einem eher enttäuschenden und herausfordernden Quartal. Conti habe die Reifenpreise später erhöht als die europäische Konkurrenz. Insbesondere der französische Rivale Michelin hatte zuletzt deutlich von höheren Preisen profitiert, aber auch Pirelli aus Italien.