Nach dem Chefwechsel bei ihrer Elektrotransporter-Tochter feilt die Deutsche Post weiter an einem Verkauf.
"Wir sind da weiterhin offen", sagte Post-Chef Frank Appel. Die Post habe immer gesagt, sie könne sich einen Verkauf an Finanzinvestoren oder strategische Investoren vorstellen.
Es gebe aber keinen Zeitdruck. Die Findungsphase werde dieses Jahr sicher noch andauern. Auf die Frage, ob die Post das Geschäft auch behalten würde, antwortete Appel allerdings recht deutlich: "Das ist eher unwahrscheinlich."
Die Post hatte das im Umfeld der Aachener Universität gegründete Start-up Streetscooter 2014 übernommen. Die Post selbst betreibt bislang gut 9000 der Elektrotransporter. Etwa 1500 wurden bisher verkauft.
Noch einmal 500 sollen in diesem Jahr an den japanischen Paketdienstleister Yamato gehen. In Deutschland hat die Post nach den Worten von Appel inzwischen auch 11.000 Ladestationen aufgestellt.
Der Logistik-Konzern hatte den Bau des Elektrotransporters kurzerhand selbst in die Hand genommen, weil große Autohersteller wie Volkswagen und Daimler zu dem Zeitpunkt keine passenden Fahrzeuge lieferten.
Ein Grund sei die Nischenposition der Post, so Appel. Der Logistiker brauchte einen Transporter mit maximaler Ladekapazität für einen geringen Preis, der auch nur geringe Strecken fahren muss. Die Zustellautos fahren in der Regel unter 100 Kilometer am Tag.