Die Post hatte bereits angekündigt, ihreElektrolieferwagen auch an Dritte zu verkaufen. Verträge seien unterschriftsreif, sagte ein Sprecher.Der Verkauf starte "ab sofort". Der Konzern selbst hat bislang 2500 Fahrzeuge in Deutschland und 100 in den Niederlanden im Einsatz. In den zwei Werken sei eine Produktionskapazität von bis zu 20.000 Stück im Jahr geplant. In diesem Jahr baut die Post voraussichtlich die Hälfte, davon wiederum mindestens die Hälfte - also 5000 Fahrzeuge - soll an Dritte gehen.Mindestens die Hälfte der diesjährigen Jahresproduktion sei für externe Interessenten wie Kommunen oder große Flottenkunden in Deutschland und Europa bestimmt. Der Preis für den Streetscooter soll bei 32.000 Euro beginnen.
"Auf Dauer ist ein Verkauf von 100.000 Stück pro Jahr mit dann zehn Werken weltweit denkbar", zitiert die "Rheinische Post" den Post-Vorstand weiter.
Der Verkauf an Dritte ist eine Kampfansage an die großen Autohersteller, die sich immer noch in Tests versuchen. "Wir bleiben Motor der Elektromobilität und wollen Marktführer in der grünen Logistik werden", sagte Gerdes. Handwerker und Lieferdienste warten angesichts drohender Fahrverbote in Städten wie Stuttgart händeringend auf Alternativen mit E-Antrieb.
Autoexperte Axel Schmidt von der Unternehmensberatung Accenture rechnet mit einem wachsenden Wettbewerbsdruck für die etablierten Hersteller. "Batterieelektrische Fahrzeuge sind weniger komplex und somit einfacher herzustellen als Verbrenner. Das senkt die Markteintrittsbarrieren für neue Hersteller", sagte er. Doch sei es das eine, Elektroautos zu entwickeln und in Kleinserien herzustellen. Viel schwieriger sei es, große Märkte effizient zu bedienen.