Wie erwartet investiert der Sportwagenbauer Porsche erneut in das auf Elektromobiltät spezialiswerte kroatische Unternehmen Rimac. Für 70 Millionen Euro stockt Porsche seine Beteiligung an Rimac Automobili von 15 auf 24 Prozent auf, wie das Unternehmen mitteilte. Über die neue Finanzierungsrunde bei Rimac hatte die Automobilwoche bereits berichtet.
Rimac entwickelt und baut Hochleistungsantriebe und Batteriesysteme, aber auch eigene elektrische Supersportwagen wie den C-Two, der noch in diesem Jahr zu den Kunden kommen soll. "Mit Mate Rimac und seinem Team haben wir einen wichtigen Partner an unserer Seite, der uns insbesondere bei der Entwicklung von Komponenten unterstützt", sagte Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke. Rimac sei auf dem besten Weg, ein Tier-1-Lieferant für Porsche und andere Hersteller im Hochtechnologie-Segment zu werden.
Porsche war 2018 als Investor bei Rimac eingestiegen und hatte die Anteile 2019 schon einmal aufgestockt. Porsche betonte, mit den nun 24 Prozent weiterhin keinen beherrschenden Einfluss auszuüben. "Da wir viele Autohersteller weltweit als Kunden haben, ist es sowohl für Rimac als auch für Porsche wichtig, dass wir ein völlig unabhängiges Unternehmen bleiben", sagte Firmengründer Mate Rimac.
Zu möglichen Plänen für die Volkswagen-Tochter Bugatti äußerten sich beide Seiten nicht. Porsche-Chef Oliver Blume hatte jüngst angekündigt, dass hierzu eine Entscheidung im Volkswagen-Konzern noch in der ersten Jahreshälfte erfolgen soll. Blume bestätigte, dass dabei auch Rimac eine Rolle spielen könnte. Ob dies eine komplette Übernahme der Marke beinhaltet, ist aber noch nicht entschieden. Die auszuhandelnde Konstruktion gilt als sehr komplex, weil viele Interessen berücksichtigt werden müssen.
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