Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) pocht auf Details zum Diesel-Konzept der schwarz-roten Koalition. "Wir werden kritisch nachfragen, wie genau die Verabredungen der Bundesregierung umgesetzt werden", sagte er vor Beginn der Verkehrsministerkonferenz an diesem Donnerstag in Hamburg. Als Gast nimmt an dem regelmäßigen Treffen auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) teil. Das Diesel-Konzept der Bundesregierung sieht unter anderem Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Diesel vor - neben Umtauschaktionen, um die Luft in Städten mit hoher Schadstoffbelastung dauerhaft zu verbessern.
Details sind nach Hermanns Angaben aber nach wie vor ungeklärt - etwa, ob die Autohersteller bereit sind, die Garantie für technische Nachrüstungen zu übernehmen. Offen sei auch, nach welchem Verfahren gemessen wird, um zu sehen, ob ein nachgerüsteter Diesel beim Stickoxidausstoß den Wert von 270 Milligramm je Kilometer unterschreitet. Der Bund hatte diesen Wert als Maßstab dafür genannt, dass Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und Euro 5 in Gebiete mit Fahrverboten einfahren oder durchfahren können. Hermann will den Bund auch darauf hinweisen, dass Deutschland wegen schlechter Luft nach wie vor eine Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof droht.