Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller Pierer Industrie AG hat seine Beteiligung am angeschlagenen Nürnberger Autozulieferer Leoni aufgestockt. Die Erhöhung des Anteils von 10 auf mehr als 15 Prozent und die Stärkung der Position als Ankeraktionär soll Unterstützung für die eingeschlagene Unternehmensstrategie der Franken signalisieren, teilten die Österreicher am Montagabend mit. Die Absicht dazu hatte Stefan Pierer Anfang März im Gespräch mit der Automobilwoche bereits angedeutet.Bei den Zukunftsthemen wie Digitalisierung, 5G und Elektrifizierung sei Leoni in der vollen Breite überall vertreten, hieß es. Der Aktienkurs von Leoni schnellte am Dienstag nach oben.
Die Leoni-Aktie legte bis zum späten Vormittag um rund 13 Prozent zu und war damit Spitzenreiter im Nebenwerteindex SDax. Im laufenden Jahr beläuft sich das Plus der Titel nach dem Kurssprung auf rund zwei Drittel, trotz den Rückschlag von den rund 15 Euro, die die Papiere noch im Februar gekostet hatten.
Leoni will sich bekanntlich von der kleineren Draht- und Kabelsparte trennen und sich auf die zwar größere, zuletzt aber klar defizitäre Bordnetzsparte konzentrieren. Der Konzern befindet sich mitten in einem großen Spar- und Umbauprogramm und hatte auch 2020 rote Zahlen geschrieben. Leoni-Chef Aldo Kamper sieht das Unternehmen aber dennoch auf einem guten Weg aus der Krise.