Wolfsburg. Die Betriebsversammlung bei Europas größtem Autobauer Volkswagen stand ganz im Zeichen des Abgas-Skandals. Betriebsratschef Bernd Osterloh malte ein düsteres Bild: "Sollte die Zukunftsfähigkeit von Volkswagen durch eine Strafzahlung in bislang einmaliger Höhe nachhaltig gefährdet werden, wird dieses auch dramatische soziale Folgen haben - nicht nur an unseren US-amerikanischen Standorten, sondern auch in Europa und anderswo." VW hoffe darauf, dass die US-Behörden diese soziale Dimension berücksichtigen würden, wenn sie über die Strafzahlungen für den Konzern beraten. Die 20.000 teilnehmenden Mitarbeiter werden es mit Unbehagen gehört haben - normalerweise ist ein Job bei VW sicher, sowohl wegen der Beteiligung des Landes als auch wegen der starken Stellung des Betriebsrats.
In den USA drohen dem Konzern Strafen in Milliardenhöhe. Der Staat selbst, mehrere Bundesstaaten und zahlreiche Privatpersonen haben den Autobauer verklagt. Im Gegensatz zu Deutschland, wo der Rückruf der betroffenen Fahrzeuge seit Wochen läuft, gibt es dort noch keine Einigung mit den Behörden. Die Höhe möglicher Strafzahlungen ist noch nicht absehbar. In den USA sind knapp 600.000 Autos mit Manipulations-Software unterwegs.