Der Betriebsrat des Volkswagen-Konzerns hat sich für eine europaweite Quote zum Aufbau von Ladestationen für Elektroautos ausgesprochen.
"Ich erwarte mir schon von der Europäischen Union, dass man für die einzelnen Länder (...) eine Verpflichtung zum Aufbau so einer Infrastruktur vorgibt mit einer Quote", sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh am Freitag in Wolfsburg. Nur wenn es genügend Ladestellen gebe, würden die Kunden genügend E-Autos kaufen, um die politischen Klimaziele zu erreichen.
Die Verantwortung für den Ausbau des Ladenetzes liege nicht bei den Autobauern, sagte Osterloh. "Jetzt von den Fahrzeugherstellern zu verlangen, baut noch mal schnell die Ladeinfrastruktur auf, das finde ich dann auch schon spannend." Die Tankstellenbetreiber Aral, BP und Shell gehörten schließlich auch nicht den Fahrzeugherstellern.
Dem Klimaschutzprogramm der Bundesregierung zufolge soll es in Deutschland bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte geben. Bisher gibt es Zahlen des Energieverbandes BDEW zufolge erst rund 24.000. Dem VW-Betriebsrat zufolge liegt Deutschland bei der Zahl der E-Ladestellen pro 100.000 Einwohner in Europa auf Rang zehn.
In der EU gilt von kommendem Jahr an für die Autohersteller beim durchschnittlichen CO2-Ausstoß pro gefahrenem Kilometer eine Grenze von 95 Gramm, ansonsten drohen Strafzahlungen. Diese Vorgabe hat dazu beigetragen, dass die Branche viel Geld in die E-Mobilität investiert. Allein VW hat bei der Investitionsplanung für 2020 bis 2024 rund 33 Milliarden Euro für die E-Mobilität vorgesehen.
Volkswagen will mit seiner E-Offensive rund um das neue Modell ID.3 sein Image aufpolieren und umweltfreundlicher werden. Gleichzeitig ist die Umstellung auf die Elektromobilität wirtschaftlich wichtig für die Autoindustrie und die Zulieferer.