Nach der geplatzten Übernahme des angeschlagenen Lichtkonzerns Osram durch den Sensorspezialisten AMS hat es zwischen beiden Seiten erste Gespräche über eine mögliche künftige Zusammenarbeit gegeben.
Das bestätigte Osram-Chef Olaf Berlien am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Demnach hätten bereits persönliche Treffen mit AMS-Chef Alexander Everke stattgefunden. Für konkrete Ergebnisse sei es aber zu früh, sagte Berlien.
Osram hatte AMS nach dem Scheitern der Übernahme dazu eingeladen, sich darüber auszutauschen, "wie eine sinnvolle und für beide Unternehmen vorteilhafte Kooperation im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben aussehen könnte".
Der Konzern aus Premstätten in der Steiermark, der mittlerweile zum größten Anteilseigner von Osram aufgestiegen ist, will seine Übernahmepläne auf Grundlage seines 19,99-Prozent-Anteils dagegen weiter verfolgen.
Kurz vor Ablauf der AMS-Angebotsfrist hatten auch die beiden Finanzinvestoren Advent und Bain eine Offerte für Osram in Aussicht gestellt. Ob es tatsächlich zu einem Angebot kommt, ist laut Berlien weiterhin unklar. Derzeit finde eine Prüfung der Bücher von Osram statt, die noch andauern könnte.
Osram ist in schwieriges Fahrwasser geraten und schrieb zuletzt rote Zahlen. Wegen des rasanten technologischen Wandels in der Beleuchtungsbranche sind nach Einschätzung der Osram-Führungsetage aber permanente Investitionen notwendig. (dpa/mer)
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