Opel und Deutsche Umwelthilfe streiten vor Gericht

Darmstadt. Vor dem Darmstädter Landgericht wurden am Freitag Werbeaussagen des Autoherstellers Opel zu Dieselabgasen mündlich verhandelt. Der Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine einstweilige Verfügung beantragt.

Der private Verein will unter anderem erreichen, dass Opel ein Werbeversprechen nicht mehr verwenden darf, nach dem die Abgasnachbehandlung den Diesel so sauber wie einen Benziner mache. Weiter soll Opel nicht mehr behaupten dürfen, dass die Abgasreinigung des strittigen Zafira-Modells bei minus 30 Grad getestet worden sei.

Opel hatte zuvor eingeräumt, dass das Reinigungssystem bei Temperaturen unter 17 Grad nur noch im geringeren Umfang aktiv ist. Diese und weitere Abschaltungen seien jedoch lediglich zum Schutz des Motors notwendig, es handle sich nicht um betrügerische Software.

Der Autobauer hatte bereits auf das Unterlassungsverlangen der DUH reagiert und sich verpflichtet, zwei von zehn kritisierten Aussagen nicht mehr im Zusammenhang mit dem Modell Zafira Diesel zu wiederholen. In der einstweiligen Verfügung geht es um die übrigen acht Aussagen.

In einer ersten Reaktion äußerte das Landgericht Darmstadt Zweifel an der Werbung des Autoherstellers. Die vorsitzende Richterin Ursula Emmenthal sagte: "Es wird eine Einschätzung beim Verbraucher geweckt, die nicht realistisch ist." Gemeint sind Hersteller-Angaben zum Diesel Zafira 1.6. (dpa/mer)