Beim kriselnden Autohersteller Opel wird weiterhin über Kurzarbeit verhandelt. Konkrete Ergebnisse der seit Wochen laufenden Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern über die Umsetzung des Sanierungsprogramms "Pace" liegen aber noch nicht vor, wie ein Unternehmenssprecher erklärte. In der vergangenen Woche hatten beide Seiten in einer Zwischenbilanz Einigungswillen demonstriert.
Der neue Opel-Eigentümer PSA aus Frankreich will die deutsche Tochter ebenso effektiv machen wie die eigenen Werke, dabei aber auf betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen verzichten. Die Lohnkosten sollen über Abfindungen, neue Arbeitszeitkonzepte und Altersteilzeit gesenkt werden. Das derzeit zu hohe Arbeitsvolumen soll unter anderem durch Kurzarbeit und die Entlassung von Leiharbeitern verringert werden, hatte Opel-Chef Michael Lohscheller bereits im November angekündigt. Auch will Opel unter PSA-Ägide mit deutlich weniger Managern auskommen.
Zum möglichen Ausmaß und Zeitpunkt der Kurzarbeit nannte der Sprecher keine Details. Die "Wirtschaftswoche" berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass die Maßnahme auch in Rüsselsheim und im Komponentenwerk Kaiserslautern geplant sei. Damit wären alle größeren deutschen Standorte betroffen, da im Montagewerk Eisenach bereits kurzgearbeitet wird.
Bis Ende 2018 sind die rund 19.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen gemeinsam mit der britischen Schwestermarke Vauxhall rund 38 000 Menschen an zehn europäischen Standorten.
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