Ein Verzicht auf Netzwerk-Technik des umstrittenen chinesischen Ausrüsters Huawei in Mobilfunk-Netzen könnte nach Einschätzung von Vodafone-Chef Nick Read die Einführung des schnellen 5G-Datenfunks in Europa um zwei Jahre verzögern. Der größte negative Effekt in diesem Falle wäre der nötige großangelegte Austausch von Technik in der Infrastruktur, sagte Read am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona.
Der Chef des britischen Mobilfunk-Konzerns sieht bei einem Ausschluss von Huawei auch ein Versorgungsproblem für die Industrie. Nach einer Konzentrationswelle gäbe es jetzt nur noch drei große Netzwerk-Ausrüster. Wenn man davon nur noch auf zwei zugreifen könnte - Ericsson und Nokia - wäre das schlecht für Innovationen und Versorgungssicherheit.
Huawei steht derzeit dagegen wegen Sicherheitsbedenken im Westen unter Druck. Vor allem aus den USA wird vor Industriespionage sowie einem möglichen Einfluss des chinesischen Staates auf das Unternehmen gewarnt. Huawei weist die Anschuldigungen zurück. Er habe keine Belege für die Belege gesehen und die Amerikaner müssten sie zuständigen europäischen Stellen vorlegen, sagte Read.
Der Austausch von Huawei-Technik durch Geräte von Nokia im Kernnetz in Deutschland sei bereits vor zwei Jahren aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten beschlossen worden, sagte Read. Der Prozess soll nach Angaben des Unternehmens im kommenden Jahr abgeschlossen werden.
Das Vodafone-Zentrale solle auch nach dem Brexit in Großbritannien bleiben, sagte Read. Das Land bleibe "ein großartiger Ort für ein Hauptquartier und wir planen keine Änderungen". (dpa)
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