Erstmals sind in ganz Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr alle für die Gesundheit wichtigen Luftqualitätswerte nach Angaben des Umweltministeriums eingehalten worden. 2020 habe zum ersten Mal auch der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid (NO2) an allen 124 Messstandorten unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen. Das teilte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Freitag in Düsseldorf mit. Nach Auswertungen des Landesumweltamts (LANUV) sei dabei der Corona-Einfluss "erstaunlich gering gewesen".
Während im ersten Lockdown von Mitte März bis Mitte April das Verkehrsaufkommen und damit die Luftbelastung deutlich geringer war, habe sich das über das gesamte Jahr betrachtet relativiert. Verkehrsmessungen hätten gezeigt, dass der Verkehr in den Innenstädten schnell wieder nahezu auf dem Niveau vor dem Lockdown gelegen habe. Über das gesamte Jahr betrachtet habe der Corona-Lockdown eine Minderungswirkung von nur etwa einem Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft gehabt, sagte LANUV-Präsident Thomas Delschen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte insgesamt 14 NRW-Kommunen und das Land NRW wegen zu hoher Stickstoffdioxid-Werte verklagt. Vielerorts drohten daher Dieselfahrverbote. 13 Klagen konnten durch einen Vergleich beigelegt werden. Offen ist noch das Klageverfahren im Fall Düsseldorf. (dpa/swi)
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