Der japanische Renault-Partner Nissan hat wegen weltweit schwacher Verkäufe erstmals seit elf Jahren einen Quartalsverlust eingefahren. Wie der vom Skandal um den angeklagten und in den Libanon geflohenen Ex-Chef Carlos Ghosn erschütterte Konzern bekanntgab, fiel im dritten Quartal des noch bis zum 31. März laufenden Geschäftsjahres unter dem Strich ein Fehlbetrag von 26,09 Milliarden Yen (218 Mio Euro) an. Im gleichen Vorjahresquartal hatte Nissan noch einen Gewinn von 70,41 Mrd Yen verbucht. Zugleich kappte der Konzern die Prognose fürs gesamte Geschäftsjahr und geht jetzt von einem Reingewinn von 65 Mrd Yen aus. Zuvor hatte Nissan noch 110 Milliarden Yen erwartet.
"Es wird noch etwas mehr Zeit brauchen, bis sich Nissans Bilanz erholt", sagte Konzernchef Makoto Uchida. Er kündigte einen weiteren Umbau und Kostensenkungen an. Im Mai will das Unternehmen einen überarbeiteten Strategieplan vorlegen.
Der Umsatz des nach Toyota zweitgrößten Autobauers in Japan fiel im dritten Geschäftsquartal um 17,8 Prozent auf 2,50 Billionen Yen. Es sei noch zu früh, um die Folgen der Ausbreitung des Coronavirus in China auf die Bilanz einzuschätzen, hieß es. Nissan musste seine Produktion in China sowie teilweise im Inland stoppen.