Der japanische Renault-Partner Nissan hat angesichts schwächelnder Nachfrage auf dem Weltmarkt seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wie der Konzern bei der ersten Bilanzvorlage seit der Verhaftung seines früheren Verwaltungsratschefs Carlos Ghosn am Dienstag bekanntgab, dürfte zum Bilanzstichtag 31. März ein Gewinn von 410 Milliarden Yen (3,7 Mrd Euro) anfallen. Bisher war der Autobauer noch von 500 Milliarden Yen ausgegangen. An Umsatz rechnet Nissan jetzt mit 11,6 statt 12 Billionen Yen. Der Partner Renault wird an diesem Donnerstag über die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018 berichten.
Der 64-jährige Ghosn war vor drei Monaten in Tokio wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Vor Gericht hatte der Top-Manager seine Unschuld beteuert und vermutete ein Komplott gegen ihn. Er ist Architekt der Autoallianz aus Renault sowie den japanischen Herstellern Nissan und Mitsubishi. Die Japaner hatten ihn kurz nach der Verhaftung gefeuert.