Der vom Fall des angeklagten Ex-Chefs Carlos Ghosn belastete Renault-Partner Nissan bekommt zusätzlich die schwache Nachfrage in den USA und auf anderen Märkten zu spüren. Der Nettogewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr (31. März) brach um 57,3 Prozent auf 319,1 Milliarden Yen (2,6 Milliarden Euro) ein, wie der Konzern bekanntgab. Das ist der niedrigste Gewinn seit neun Jahren. Zuvor war Nissan noch von einem Gewinn von 410 Milliarden Yen (3,3 Milliarden Euro) ausgegangen. Und auch fürs laufende Geschäftsjahr sieht es düster aus: Der Nettoertrag dürfte demnach weiter empfindlich abschmelzen, und zwar um 46,7 Prozent auf 170 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Euro), wie der Konzern weiter mitteilte.
Renault strebt eine Fusion mit den Japanern an. Die neue Führung des französischen Partners habe zwar eine Integration vorgeschlagen, hieß es. Doch Nissan-CEO Hiroto Saikawa machte bei der Bilanzvorlage deutlich, dass man unterschiedlicher Ansicht sei. Jetzt sei nicht die Zeit, sich auf die Kapitalallianz mit den Franzosen zu fokussieren, sondern auf das Geschäft. Eine Fusion mit Renault halte man für unnötig, daran habe sich nichts geändert, bekräftigte Saikawa.