Beim Autozulieferer und Reifenhersteller Continental soll über die kommenden Jahre das Wachstum vor allem aus dem zuletzt schwächelnden Autozuliefergeschäft kommen. Der Dax-Konzern visiert dabei überraschend hohe Ertragsziele an - wobei das Reifengeschäft weiter die Renditeperle bei den Hannoveranern sein dürfte. Der neue Chef Nikolai Setzer schärft derweil noch einmal den schon von seinem Vorgänger Elmar Degenhart eingeschlagenen Kurs in Richtung Software und Vernetzung.
Die Conti-Aktie zog in einem starken Marktumfeld am Vormittag um rund 4,6 Prozent auf 118,35 Euro an. Ein Händler sprach von einer fortgesetzt guten Stimmung für Werte aus der Automobilbranche, zu denen die Nachrichten von Continental passten. Mit dem Kursplus rückt auch das bisherige Jahreshoch bei knapp über 120 Euro vom Jahresbeginn wieder in Reichweite.
Auf Konzernebene strebt Setzer mittelfristig ein Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Zukäufe gerechnet - von 5 bis 8 Prozent jährlich an, nachdem die schwächere Branchenlage und nun die Corona-Pandemie den Hannoveranern in den vergangenen Jahren die Geschäfte verhagelten. Bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern plant Conti mit 8 bis 11 Prozent, ohne die abzuspaltende Antriebstechnik.